Rückblick einer Sterbenden

Sprecht über das neue Doppelmond.
Bronwyn
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Rückblick einer Sterbenden

Beitrag von Bronwyn » Mo Mai 31, 2010 14:53

Hallo zusammen.
Weil ich an dem Wochenende so viel Spass hatte dachte ich, ich müsse das schriftlich festhalten. Vermutlich wird der Text bei einigen noch das eine oder andere "aha" verursachen, aber es geht wirklich nur um Corinas Part in der Story, vom restlichen Plot hab ich sonst nichts mitgekriegt. *g*

Gerade mal vorweg: Der Bericht stammt aus der Sicht von Corina von Maiersfeld und nicht aus meiner eigenen! Ich liebte das Charakterspiel und das interagieren mit den anderen NSC und SC. Ich habs genossen Pläne zu schmieden und mit dem Hauptmann und dem Grafenzu flirten. Im Gegensatz zu Corina hab ich euch doch alle lieb :P
Also bitte nicht eingeschnappt sein wenn jemand nicht ganz so gut davonkommt im Text und ich ein wenig über euch hergezogen bin. Wenn sich jemand persönlich betupft fühlt kann man das doch bestimmt bei einem Bierchen oder so aus der Welt schaffen (auf meine Kosten natürlich!). ;)
Ich seh wie sich seine Lippen bewegen, doch ich höre nicht, was mir der Hauptmann mitteilen will. In seinen Augen liegt… Hass? Enttäuschung? Schmerz? Was soll das Rauschen in meinen Ohren? Und die vielen Leute um mich herum?
Ah… ich erinnere mich... der Lord, die Attentäter meines Cousins… die Explosion. Daher die Schmerzen...
Ich dachte immer kurz vor dem Tod liefe das ganze Leben vor sich ab. Bei mir sind es nur die letzten paar Wochen…

Ich erinnere mich gut daran als mein Cousin Theodor von Maiersfeld mit fröhlichem Gesicht bei mir auftauchte und mich über den Tod von Hartmann von Rabenstein unterrichtete. Ich verstand sofort: die Situation musste ausgenutzt werden solange Hubertus noch neu und unsicher im Amt war. Den jungen, kinderlosen Grafen zu töten würde die von Maiersfeld näher in die Position der Nachfolger rücken. Oder aber die Heirat des Grafen mit einer Verwandten meines Cousins gäbe uns die Möglichkeit den naiven Grafen nach unserem Willen zu manipulieren und unsere Nachkommen in das Amt einzusetzen.
Das Fest, welches er gab war perfekt!

Getarnt unter dem Namen Barbara von Markwald, einer kleinen, tatsächlich existierenden Baronie im Herzogtum Weitenblick, machte ich mich also auf nach Utsberg. Mein Cousin hatte arrangiert, dass mein Name auf der Gästeliste stehen würde. So war es auch und ich gelangte ohne Probleme zur Festgesellschaft.
Ich wurde mit Elena, der Tochter eines Gutbesitzers in der Gegend, an einen Tisch gesetzt und ich war tatsächlich etwas pikiert, dass der Tisch sonst leer blieb.
Ich war auch etwas überrascht, als Harald, der Hauptmann der Stadtwache, und einer seiner Soldaten, Karl Hirschmann mit Namen, sich später an unseren Tisch setzten. Doch schon bald merkte ich, dass ich damit in die beste Position gelangte, die mir nur möglich war.
Ich machte dem Grafen meine Aufwartung mit allem Charme, den ich für den Dummkopf aufwenden konnte und überbrachte Geschenk und den gefälschten Brief des Barons von Markwald. Leider durchkreuzte die Cousine des Grafen meine ersten Annäherungsversuche.

Bereits nach kurzer Zeit meldeten sich die Auftragsnehmer meines Cousins, doch das Fest wurde weitergefeiert. Ich beschloss den Tumult etwas mehr „Tiefe“ zu geben und den bereits psychisch angeschlagenen Grafen noch mehr zu verwirren indem ich diverse Gegenstände verschwinden liess. Der Rückenkratzer von Hubertus, der wohl bewacht auf seinem Tisch lag, die hässliche Tiermaske über dem Büffet. Leider blieben die Diebstähle weitgehend unbemerkt.

Elena erzählte, dass sie eine alte Bekannte des Grafen sei und mir wurde sofort klar, dass ihre Absichten ähnlich den meinen waren. Nur dass ihre Zuneigung nicht gespielt war. Und dass Karl, der sich wohl mit jeder Frau einliesse, böte man ihm die Möglichkeit, ihr die ganze Zeit mit ordinären und platten Sprüchen den Hof machte kam mir gerade Recht. Elenas Naivität sich auf den Soldaten einzulassen gab mir wieder freie Bahn.
Den späteren Abend konnte ich tatsächlich in Gesellschaft des Grafen verbringen und es bleibt zu sagen, dass ich diese Zeit sogar äusserst unterhaltsam fand.

Der nächste Tag war äusserst anstrengend, doch er verlief besser als erwartet. Die Attentäter meines Cousins hielten die Gesellschaft auf Trab, jedoch ohne durchschlagende Erfolge. Dies spornte mich zu grösseren Anstrengungen an. Wo ich konnte versuchte ich den Grafen auf mich aufmerksam zu machen, doch ich wusste, zu viel Aufdringlichkeit würde mein Ziel nur erschweren. Glücklicherweise hatte es sich der Hauptmann der Wache zur Aufgabe gemacht mich zu beschützen. Er wich mir nur von der Seite um kurze Aufträge des Grafen auszuführen, was dazu führte dass ich über so ziemlich alles immer genauestens unterrichtet wurde. Armer Harald… wenn er da schon erkannt hätte, dass er sich zum Verräter machte.
Nie schöpfte er Verdacht und das war die grösste Versicherung, die ich wohl kriegen konnte.
Auch Karl und Illenia vertrauten mir blind und halfen mir sogar bei meinem Vorhaben so gut sie konnten, ohne je eine Frage zu stellen. Wie höflich, wie freundlich, wie charmant. Wie tölpelhaft.

Als der Graf durch ein vergiftetes Dokument für eine Weile dachte er wäre eine Katze (eine äusserst verspielte und dumme Katze, wie es seinem wahren Charakter würdig ist) brachte sogar Karl die vorzügliche Idee mich mit dem geistig abwesenden Grafen zu verheiraten.
So suchten wir den Priester des Sinfath Ordens auf. Leider erfuhren wir erst da, dass er nicht dem Pekarglauben angehörte und die Heirat somit nichtig wäre vor den rabensteiner Volk.
Gleichzeitig erreichte uns die Nachricht, dass der Graf bereits wieder aus seinem Zustand erwacht sei.
Eine neue Idee reifte in meinem Verstand und wir suchten alle zusammen den Grafen auf.
Wie blass er und wie furchtvoll seine Augen wurden als ich ihm erzählte er hätte mich in seiner Verwirrtheit aufgefordert seine Gemahlin zu werden.
Jedoch, entgegen jeder adligen Vernunft und Klarsicht verwehrte er mir harsch seine Hand!
Er fiel mir schwer die tief getroffene Trauernde zu spielen, wo in mir doch nur blanke Wut und Abneigung gegen Hubertus wütete.

Eine äusserst unerwartete Wendung erhielten die Geschehnisse als die Cousine des Grafen mich näher kennen lernen wollte und mir versprach bei Hubertus ein gutes Wort für mich einzulegen. Scheinbar fürchtete sie sich sehr um die nicht existierenden Nachkommen des Grafen. Also war noch nicht alles verloren.

Als der Hauptmann von dem Vorfall erfuhr war er äusserst rührselig. Es war nicht einfach eine angemessene Miene zu wahren als er mir eröffnete er würde an meiner Seite bleiben und den Dienst bei Rabenfels quittieren. Glaubte er denn wirklich ich würde meine Ehrhaftigkeit aufs Spiel setzen für einer Liaison mit einem Wachmann? Aber es gelang mir die gerührte Edeldame zu spielen und so wurde ich weiterhin mit Informationen über die Recherchen der Anwesenden und dem Fortschritt meiner Leute im Wald versorgt.

Am Abend dann kam Hubertus doch noch auf mich zu und entschuldigte seine unflätige Reaktion mit einer Einladung doch noch eine Weile auf seinem Sitz zu verweilen um diese Angelegenheit näher zu besprechen. Ein Blickaustausch mit seiner Cousine verriet mir, dass ich nicht weit von meinem Ziel entfernt war.
Noch immer ahnte niemand meine wahren Absichten.

Doch dann begann das Unglück. Jemand kriegte eine Nachricht in die Hände die Theodor an die Attentäter gesandt hatte. Er sprach darin von mir, C. v. M., und dass sie sich als Spitzel unter der Festgesellschaft befände. Ich versuchte mich weiterhin unauffällig zu verhalten und wehrte jeden Verdacht ab.

Erst am nächsten Morgen, wo ich es mir eigentlich zum Ziel gesetzt hätte den Grafen zur Verkündung unserer Verlobung zu bringen wurde ich enttarnt.
Zugegeben, meine Besorgnis um den Grafen war nicht bloss gespielt, als die Attentäter ihn gefangen hielten. Meiner Meinung nach würde die Heirat uns von Meiersfeld die Macht schneller und unauffälliger in die Hände spielen als der Tod Hubertus.

Wie konnte ich diese List nicht durchschauen? Meiner eigenen Dummheit verdanke ich meine jetzige Lage!
Als die Leibwache des Grafen mich zur Seite nahm und mich mit Fräulein von Maiersfeld ansprach verdächtigte ich keine Sekunde einen hinterhältigen Plan, sondern nur eine weitere Vorsorge meines Cousins.
Unter dem Vorwand mich aus der Gefahrenzone zu bringen brachte mich der Soldat in einen Raum und gebot mich zu warten. Ich fühlte mich bereits stolz auf meine bisherigen Errungenschaften als die Tür aufging und Lord Andarion sowie Harald, der Hauptmann, eintraten.

Kein Ton der Verwunderung entglitt meiner Kehle, als sie der Lord schon zupresste. Meine Schreie erstickten und meine Augen schwankten hilfesuchend zum Hauptmann, doch dieser gebot mich nur mit gezogenem Schwert vorwärts zu gehen.
Erniedrigt wurde ich durch den Speisesaal geschleift und vor die mit Sprengstoff verriegelte Tür gestellt wo mich die Attentäter meines Cousins erkannten.
Nie hätte ich erwartet, dass sie so dreist wären mein Leben aufs Spiel zu setzen. Überlebten sie die Aktion würde sie Theodor foltern und töten lassen, dessen bin ich mir sicher! Nie hätte er mein Leben riskiert für diese Sache.

Die Panik die in mir aufbrauste als ich sah, wie einer der Attentäter durch die Tür glitt hatte meine Stimme noch nicht erreicht als er den Zünder schon betätigte…

Der Zettel, den der Hauptmann nun vor meine Augen hält verschwimmt immer mehr und ich lese nur noch ein Wort… „Warum?“
Hätte ich noch die Kraft dazu würde ich auflachen und die Anwesenden ihre eigene Dummheit vor Augen führen, doch ich bringe nur ein spöttisches Lächeln zustande.
„Ihr Narren…“ und ich spüre das Ende von Corina von Meiersfeld.
Zuletzt geändert von Bronwyn am Mi Jun 02, 2010 09:38, insgesamt 1-mal geändert.
Lady Bumm

Nivlum Nimdebus
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Re: Rückblick einer Sterbenden

Beitrag von Nivlum Nimdebus » Mo Mai 31, 2010 22:44

Ja hier, ich fühle mich toootal auf den Schlipps getreten. Und das, weil ich kein einziges mal auch nur Ansatzweise erwähnt wurde, obwohl ich bei so episch-tollen Szenen wie die Verwandlung zur Katze etc. dabei war.

Ach Quatsch: Ich will nur ein Bier! Also Bitte, einmal zur Türe raus, in den Kühlschrank fassen und zu mir bringen... Danke :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Bronwyn
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Re: Rückblick einer Sterbenden

Beitrag von Bronwyn » Mo Mai 31, 2010 22:46

Wir haben Bier im Kühlschrank?!? Warum weiss ich das nicht!!!

*in Küche renn*

[/spam]
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Katze
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Re: Rückblick einer Sterbenden

Beitrag von Katze » Di Jun 01, 2010 01:51

Und dabei wollte ich noch unsere Verlobung bekanntgeben :mrgreen:

Bronwyn
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Re: Rückblick einer Sterbenden

Beitrag von Bronwyn » Di Jun 01, 2010 09:09

Och menno.. soooooo knapp dran war ich *g* Und dann sprengen sie mich einfach in die Luft *sniff*
Lady Bumm

MacValley
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Re: Rückblick einer Sterbenden

Beitrag von MacValley » Di Jun 01, 2010 12:45

Ja fast wäre dein Plan aufgegangen. Aber eben nur fast...

Bragi
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Re: Rückblick einer Sterbenden

Beitrag von Bragi » Di Jun 01, 2010 13:16

*tröst* ^^

Ecthelias
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Re: Rückblick einer Sterbenden

Beitrag von Ecthelias » Di Jun 01, 2010 14:00

*tröst 2* ;)

Atnaja
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Re: Rückblick einer Sterbenden

Beitrag von Atnaja » Di Jun 01, 2010 15:25

Du hast die Zofe übersehen. Die hatte nämlich Mitleid mit der armen Barabara, nach dem vermeintlichen Heiratsantrag des Grafen und hat dich erst einmal ohne Wissen der Cousine des Grafen zu ihr geschicht. Wenn ihre Herrin sie schon die ganze Zeit zujammerte, dass der Graf sich nicht für eine Frau entscheiden kann :P .

Bronwyn
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Re: Rückblick einer Sterbenden

Beitrag von Bronwyn » Di Jun 01, 2010 15:31

Achja? Das wusste ich ja gar nicht, dass das deine Idee war *g* Na dann: Vielen Dank mitleidige Zofe, also bist du auch eine Verräterin... muahahaha ;)
Lady Bumm

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